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Tagebuch: Tag 3 in Eisenhüttenstadt

12.08.2009 15:35, Lu Yen Roloff
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Foto: Michael Bennett

Kurz vor der Abfahrt nach Görlitz eine kurze Bilanz unserer ersten zwei Tage: Die Zeit ist sehr knapp, um ein Gefühl für die politische Landschaft der Stadt zu entwickeln. Zwar beginnen sich bestimmte Informationen über die Stadt zu wiederholen. Es sind vor allem die alten „Hüttenstädter“, die unser Bild geprägt haben, uns die miteinander verschlungene Geschichte des Eisenhüttenkombinats Ost und der um es herum errichteten Stadt aus unterschiedlichen Perspektiven schildern.

Man erahnt, dass sich der mit der Wende untergegangene Mustersozialismus und die damals bestehenden politischen Strukturen auch heute noch durch die Stadt ziehen. Schon zwischen unseren wenigen Bekanntschaften werden Gräben sichtbar: Persönliche Erinnerungen an Werk, Partei und Stasi prägen die Verhältnisse bis heute. Man müßte jetzt eine Woche bleiben und sich wirklich tief in die Geschichten einarbeiten.

Für die West- und Ostdeutschen in unserem Team ist die Wahrnehmung ebenfalls sehr anders. Während die in Ostdeutschland aufgewachsenen Wahlfahrtler vieles für selbstverständlich ansehen, geraten wir Westler immer wieder ins Staunen über die Aussagen der Hüttenstädter, die das jetzige Gesellschaftssystem auf eine viel fundamentalere Weise nicht anerkennen als das selbst kritische Geister im Westen tun.

Zu kurz gekommen ist bisher der Wahl-Aspekt. Das liegt aber auch an der politischen Stimmung vor Ort. Mehr dazu in unseren Texten, die bald zu lesen sind.

 

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