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Tagebuch: Börde, Wahltag, Schluss

27.09.2009 9:22, Malte Göbel
tagebucgpartkneuFoto: Lu Yen Roloff

Am Wahlsonntag ist es kalt – jedenfalls zunächst, denn ganz unsonntäglich stehen wir so früh auf wie nur irgend möglich, um noch den Posting-Endspurt zu starten. Daniel S. ist in Haldensleben auf die Suche nach Nichtwählern gegangen und fährt mit Jörn gleich weiter zum Altersheim, um noch mehr zu finden. Lu Yen und Malte schreiben am Rückblick für Spiegel Online, Daniel P. schneidet Audioslides und feilt am Konzept für den Wahlbeobachter-Film, der später am Tag geplant ist.

Vor lauter Arbeitswut (interne Deadline für Artikel für Spiegel Online: 12 Uhr Mittags) verschieben wir die Öffnung unseres Wahlfahrtwagens und bleiben erstmal in Hundisburg, sind die ersten Gäste im Schlosscafé und werden dann sowohl von Personal als auch Besucher_innen größtenteils im fortgeschrittenen Alter misstrauisch beäugt, wie wir mit Augenringen vor Laptops sitzen, anstatt Sahnetorte und Filterkaffee mit Schuss zu genießen. Die Sonne schwingt sich empor, und es wird heiss. Auf früheren Stationen hatte solch ein Wetter besondere Namen, war nach Bomben oder Hohenzollern benannt, wir taufen es ganz demokratisch “Wahlwetter”.

Mittags sind die Mails an SpOn geschickt, und wir machen uns auf nach Haldensleben. Das sei Sonntags ziemlich tot, wurde uns am Vorabend in der Pizzeria gesagt, aber einige Leute sind doch unterwegs. Inzwischen ist es bullig heiß, wir posten Artikel, essen Eis, statten dem Wahllokal um die Ecke einen Besuch ab – ziemlich leer, aber das bestätigt auch nur unseren Gesamteindruck der Wahlfahrt: Die Beteiligung sinkt.

Am Spätnachmittag dann kurze Panik: Das Internet ist weg! Glücklicherweise hilft uns Ivar Lüthe von der Volksstimme Haldensleben aus der Patsche und lässt uns kurz die Redaktionscomputer nutzen. Danke nochmal! Dann eilt er ins Rathaus zur Stimmauszählung, wir gehen zurück zum Wagen, das Internet ist wieder da, die ersten Hochrechnungen auch. Und für uns die Luft raus.

Am Abend noch Politurarbeiten, Daniel P. und Jörn schneiden den Film, die anderen werkeln an der Seite herum, gucken nebenher Elefantenrunde, immer neue Hochrechnungen und dann Star Wars. Dann ausschlafen, nach Berlin fahren, Abschiedsaufnahmen vor dem Reichstag, Wagen ausräumen – und feiern.

 

Mit Dank an unsere Sponsoren:

 
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